Stephane Henchoz History
03.12.2001 : Stunde der Wiederentdeckungen

Für Stéphane Henchoz und Liverpool bedeutet der Monat November die Zeit der Wiederent- deckungen . Im privaten Bereich ist der Fribourger nach Ewood Park zurückgekehrt, das Stadion in dem seine Laufbahn vor 4 Jahrem mit Blackburn begann. "Es kam mir ein bischen komisch vor, aber es machte auch Spass. Wir haben uns hier 1 Punkt gegen eine gute Mannschaft erkämpt, in der noch 4 oder 5 alte Kameraden dabei sind. Ich durfte feststellen, dass man mich nicht vergessen hat, weder die Anhänger noch der Club".

Einige Tage später trafen Henchoz und Liverpool wieder auf Barcelona, die sie im Frühling im UEFA - CUP eliminierten. Die Katalanen revanchierten sich in der Championsleague (3 -1). "Es ist ein bisschen ungünstig das erste Match zu verlieren, vor allem zu Hause. Aber Barcelona, das an diesem Abend des beste Spiel der Saison zeigte, war einfach stärker als wir. Letzen Frühling fanden sie keine Lücke in unserer Abwehr, aber dieses Mal haben sie 3 Tore geschossen, dazu noch 3 schöne Tore. Eine Niederlage ist immer schwer zu verkraften, aber gegen einen Gegner auf so hohem Niveau fällt es leichter".

Letzten Samstag verteidigten die "REDS" ihre Führung in der Tabelle mit einem Sieg gegen Sunderland, der Mannschaft von Bernd Haas. "Es war wichtig für uns zu gewinnen und wir haben es geschafft, obschon wir während mehr als der Hälfte des Matches nur mit 10 Mann spielten. Es ist natürlich schön Tabellenführer zu sein, aber bleiben wir mit den Füssen auf dem Boden, da die Meisterschaft gerade erst begonnen hat."

Samstag wird Liverpool nach Derby County reisen, bevor sie nach Italien fliegen, um gegen AS ROMA wiederum alte Erinnerungen in der Championsleague aufzufrischen.

Beim Match gegen Sunderland erhielt Stéphane Besuch von seinem Bruder und einiger Spieler aus 1. Liga von der Mannschaft von Fétigny, die ihm von der Tribüne aus zusahen. In der Championsleague war Andy Egli sein Gast. Dieser hatte auch den Vorzug das neue Trainings- Zentrum von Melwood zu besuchen, wo die Mannschaft letzte Woche einzog.

22.12.2001 : Henchoz : "Arsenal um Chelsea vergessen zu lassen"

Am nächsten Tag nach der hohen Niederlage gegen Chelsea (4 - 0), kam Stéphane Henchoz für einige Stunden in die Schweiz um sich zu erholen, seine Familie zu besuchen bevor die "Englische Woche" mit sieben Spielen in 22 Tagen beginnt, bis zum 13. Januar. Mit Arsenal als Anfang in Anfield und Arsenal als Dessert in Highbury.

Aber eins nach dem andern. Wir liessen Stéphane am nächsten Tag nach dem Sieg über Sunderland (1-0) in Ruhe. In den folgenden vier Spielen erhielt Liverpool kein einziges Tor : Sieg mit 1-0 in Derby County, Unentschieden 0-0 in Rom, Sieg über Middlesborough mit 2-0 und Unentschieden gegen Fulham (0-0), beide in Anfield.

"In Derby kamen wir mit den 3 Punkten angesichts der Überlegenheit des Gegners in der 2. Halbzeit gut weg. Und Dudek trug seinen Teil bei, indem er den Strafstoss hielt". Das Spiel in Rom verlief ähnlich : "Die 1. Halbzeit war gut. Wir hätten sogar Tore schiessen können. Nachher kamen wir unter Druck, weil die Römer besser und vor allem schneller spielten. Aber dieses 0-0 auswärts ist ein gutes Resultat. Im Frühling werden wir 2 Mal gegen Galatasary spielen während Barcelona und Roma 2 Mal aufeinandertreffen.. Es bleibt also alles offen in dieser sehr schwierigen Gruppe". Über den Sieg gegen Middlesbrough gibt es nicht viel zu sagen. "Wir haben gute Arbeit geleistet. Eine sehr gute 1. Halbzeit und einem 2 - Tore Vorsprung ; eine 2. Halbzeit in der wir das Spiel perfekt kontrollierten" und eine gestärkte Tabellenfürung unter den Augen von Christophe Bonvin, eingeladen von Stéphane und Catherine.

Kleiner Rückschritt gegen Fulham. "Es gibt Abende, in denen der Ball einfach nicht ins Tor will. Wir hatten genug Möglichkeiten um zu gewinnen, und wir haben 2 mal das Hoz getroffen. Schade, wirklich schade, dass wir diese 2 Punkte gegen den Aufsteiger liegen liessen, dies auch noch zu Hause".

Was gibt es also zur 4-0 Pleite in Stamford Bridge zu sagen ? "Fussball ist manchmal komisch", erinnert SH. "Dieses Resultat entspricht überhaupt nicht dem Spielverlauf. in diesem Spiel hätten wir genau so gut ein Unentschieden verdient, 2-2 zum Beispiel. Unglücklicherweise nutzten die Londoner ihre Chancen optimal aus und wir überhaupt nicht. Wir trafen auf einen Torhüter, Cudicini, der einen Superabend erwischte und alles hielt, sogar den Strafstoss von McAllister. Das beste Mittel um dies jetzt zu vergessen, wäre am Sonntag in Anfield Arsenal zu schlagen. Ich hoffe, es ist das erste Geschenk, das wir unseren Anhängern anbieten, inklusive jenen der "Swiss Branch" , denen ich ein fröhliche Weihnachten und schöne Festtage wünsche".

21.01.2002 : Stephane Henchoz : zwei Wochen der Wahrheit

Das neue Jahr brachte Stephane Henchoz und seinen Mitspielern von Liverpool nicht die erwarteten Resultate : „Glücklicherweise erreichten wir in einem sehr guten Match ein Unentschieden gegen Arsenal in Highbury. In letzter Zeit punkteten wir nicht genug, und wir sind zurückgefallen. Trotzdem sind wir nicht weit von der Tabellenspitze entfernt, die das erstemal in der Saison von Manchester United angeführt wird.“ 

Die Rückkehr der Mannschaft von Alex Ferguson überrascht den Freiburger nicht sonderlich : „Man darf Manchester nie aufgeben. Ich sagte es schon, als wir die Tabelle anführten, dass sie sich in einer schwierigen Phase befinden. Die Meisterschaft der Premiere League dauert sehr lang. Mit 3 Punkten pro Sieg ist man sehr schnell an der Spitze, wenn man eine Serie von Spielen gewinnt. Mann muss dazu fähig sein und Manchester ist es“.

Fünfter, aber 3 Punkte hinter dem Spitzenduo, Liverpool muss wieder in die Form zurückfinden, die es ihnnen erlaubte am Ende des Jahres die Tabelle anzuführen. „Von jetzt an bis zum 3. Februar werden wir nacheinander auf Manchester treffen, Arsenal im Cup und Leeds auswärts, Southampton und Leicester City in Anfield. Es werden für uns die 2 Wochen der Wahrheit sein. Wir müssen zu Hause gewinnen, aber diese Konkurrenten auch auswärts schlagen, weil es kein anderes Mittel gibt, wenn man Meister werden will“. 

Nach diesen Aufgaben wird Liverpool wissen, ob es „seinen“ Coupe aufrecht erhalten kann ; um den Titel mitspielen oder ob sie ihre Erwartungen zurückschrauben müssen. Ohne zu vergessen, dass es noch eine Karte in der Champions League auszuspielen gibt.

22.02.2002 : Henchoz und die Schweizer Mannschaft: man löscht alles aus

Ich habe immer Spass gehabt mit der schweizer Mannschaft zu spielen, und ich freue mich sie wiederzufinden“. Man weiss es seit Montag, Stéphane Henchoz wird wenigstens teilweise im Lager teilnehmen, das die Nationalmannschaft in zehn Tagen in Zypern durchführt.

Die Differenz aufgekommen am folgenden Tag nach der Niederlage gegen Jugoslawien im letzten September in Basel, hat seinen Epilog gefunden. Um so besser für die Welt, da es sich der Schweizer Fussball nicht leisten kann, auf die Dienste eines Spielers zu verzichten, der in der Premier League eine Hauptrolle spielt. Letzten Montag also, Köbi Kuhn und Ernst Lämmli, Abgeordnete der Nationalmannschaften, haben mit dem Verteidiger von Liverpool die dringend nötige Aussprache gehabt. „Wir haben über die vergangenen Vorfälle gesprochen. Ich habe ihm erklärt wie ich darüber denke. Er hat mir seinen Standpunkt dargelegt und hat mich bis zu einem gewissen Grad verstanden. Er hat mir auch das Warum seiner Wahlen erklärt, mit dem anerkennenden Bedauern, dass er in gewissen Punkten anders hätte handeln können“.

Das ist nicht der Fall des Freiburgers, dessen Zähler nach 50 Aufgeboten plötzlich stoppte. „Meine Reaktion entsprach damals meinen Gefühlen. Es war weder falscher Hochmut noch eine Dummheit, wie einige glaubten. Aber dies ist Vergangenheit. Man hat reinen Tisch gemacht und wir beginnen wieder bei null“. Mit der Ausrichtung auf die Qualifikation für die Euro 2004 in der die Schweiz auf Russland, Irland, Georgien und Albanien treffen wird.

14.04.2002 : Leverkusen - Liverpool Champions-League

Es war ein sehr umkämpftes Spiel, schnell und 2 Spieler haben vor allem für den Unterschied gesorgt, Bastürk und Ze Roberto. Auch Lucio war sehr stark, es gab viel Bewegung und dies hat uns destabilisiert. Von diesem Moment an haben sie Vertrauen gewonnen und das Resultat ist die Folge gewesen.

In der zweite Halbzeit haben sie taktisch dasselbe Spiel gespielt. Natürlich haben wir auf Konter gespielt, und wenn Owen seine 2 Gelegenheiten genutzt hätte, wäre das Resultat anders ausgefallen. Klar waren wir am Ende des Spiels sehr enttäuscht, aber wenn wir uns für das Halbfinal gegen Manchester qualifiziert hätten, denke ich, wären wir ausgeschieden.

Aber ein Spiel bleibt ein Spiel!

25.05.2002 : Stephane Henchoz beantwortet die Fragen der Swiss Branch

Samstag in Ouchy/Lausanne hat die Swiss Branch das Vergnügen und die Ehre gehabt, Stephane Henchoz zu empfangen und seine reizende Ehefrau Catherine. Stephan hat sich gerne den Autogrammen und Photos gewidmet, bevor er die vielen Fragen beantwortete, die wir nachfolgend zusammenfassen.


- Gefällt es dir in England ?

Stephane Henchoz : Ja,selbst wenn das Klima nicht das Beste ist, ist das Leben in Liverpool und in den Umgebungen angenehm.

- Kannst du in die Stadt ohne durch die Reds Fans geplagt zu werden oder durch jene von Everton belästigt zu werden ?

SH : Es gibt keine Probleme. Die Leute sagen guten Tag und zwei oder drei Sätze. Man fühlt, dass es einen gewissen Respekt gibt. Ich gehe ziemlich selten in die Stadt.

- Vor einem Heimspiel, wo trifft sich das Team?

SH : Wir treffen uns in Melwood um 11 Uhr 15. Wir essen zusammen, bevor wir uns zum Stadium in Anfield begeben.

- Und für die Spiele ausserhalb ?

SH : Meistens fliegen wir dahin mit dem Flugzeug. Es ist der Fall für die Spiele in London und im Süden sowie für die Spiele im Norden, wenn wir alle drei oder vier Tage spielen.Es ist die Regel. Im allgemein gehen wir einen Tag vorher zum Ort, sogar zwei beim Europacup, wenn die Flugzeit länger als zwei-einhalb Stunden dauert.

- Bilanz der Saison !

SH : Wir haben Fortgeschritte gemacht da wir 11 Punkte mehr erzielten als letzte Saison in Meisterschaft. Aber man muss anerkennen, dass Arsenal seinen Titel verdient hat : sie hatten einen prächtigen Lauf. Von unserer Seite, war der schwierige Übergang, den wir von Mitte Dezember bis Mitte Januar gekannt haben, vielleicht entscheidend.

- Zahlreiche Beobachter haben geglaubt, dass du deine beste Saison gespielt hattest. Ist es auch deine Ansicht ?

SH : Ja, tatsächlich fühlte ich mich sehr wohl diese Saison. Ich habe besonders den Eindruck, in meinen Leistungen konstanter und regelmässiger geworden zu sein.

- Mit dem Trikot von Liverpool hast du noch nie ein Tor erzielt ?

SH : Nein, sie wissen dass ich eine sehr defensive Rolle übernehmen muss. Im übrigen begebe ich mich bei Freistössen, Eckbällen, etc ... nicht nach vorne, um ein Tor zu schiessen, müsste ich beinahe aus meiner eigenen Platzhälfte schiessen.

- In der Champions League hat Liverpool einen prächtigen Lauf zurückgelegt. Aber wurde Leverkusen, nicht ein wenig untergeschätzt ?

SH : Wir sind zum schlechten Zeitpunkt auf Sie getroffen. Taktisch ist das Spiel missraten, indem man zu offensiv war. Aber, wenn wir unsere Gelegenheiten genützt hätten, während es noch 1 - 1 war, alles hätte anders sein können.

- Was wird die Zielsetzung der nächsten Saison sein ?

SH : Wir werden davon im Training im Juli wieder sprechen, ich nehme an, dass es besser sein wird als dieses Jahr.

- Welcher der direkten Gegner hat Dir bisher die meisten Probleme gestellt ?

SH : Thierry Henry, er ist wirklich stark.

- Beim bekannten Cup-Finale letztes Jahr, in Cardiff gegen Arsenal, hast du den Ball beim Schuss von Henry mit dem Ellbogen oder der Hand berührt ?

SH : Es ist schwierig zu sagen, es geht so schnell, im jedem Fall habe es ich nicht absichtlich gemacht. Der Ball ist auf mich zugekommen, ohne dass ich etwas tun konnte. Aber man wird sagen, dass es der Ellbogen sei.

- Wie denkst du über die Entscheidung von Gérard Houiller, Nicolas Anelka nicht zu verpflichten ?

SH : Wie viele Leute bin ich überrascht worden, und ich habe diese Entscheidung nicht wirklich begriffen. Ender der Saison finde ich, dass er dem Team etwas gebracht hätte, er hatte auch einige Tore geschossen.

- Du bist unter Vertrag mit Liverpool bis zum Jahre 2005. Hast du bereits an deine Karriere gedacht nach einer möglichen Umstellung ?

SH : Nein, noch nicht. Alles ist offen. Ich werde mich gemäss den Gelegenheiten entscheiden, die sich mir stellen werden.

Laurent Wirz

10.08.2002 : Interview mit Stephane Henchoz in Bad Ragaz

1. Wie läufts in diesem Lager?

Alles geht gut, die Bedingungen sind sehr gut, man verbringt eine gute Woche.

2. Konditionstraining? Ist Herr Houllier fordernt?

Wir arbeiten wie immer, sehr hart, physisch, technisch, taktisch, Training 2 bis 3 mal pro Tag mit speziellen Übungen für die physische Ausdauer. Wir mussten die ganze Woche hart arbeiten.

3. Wie siehst Du die kommende Saison und welches sind eure Ziele?

Wir streben nach dem Meistertitel und dies wird schwierig sein aber wir werden es versuchen. Die letzten Jahre beendeten wir als dritte, zweite und dieses Jahr würden wir gerne erster werden.

4. Wie fühlst Du dich persönlich?

Persönlich geht alles gut. Physisch ist alles in Ordnung, wir befinden uns in der 2.Woche der Vorbereitung, keine Verletzun-gen, alles gut und die Aduktoren auch.

5. Wie denkst Du über die neuen Spieler? Einfügung?

Im Moment haben wir 3 Verstärkungen, aber es ist möglich, dass es noch andere geben wird. Duff trainiert erst seit 10 Tagen und es geht gut.

6. Hattest Du Freude am Preis von SWISS BRANCH?

Natürlich, es bereitet immer Freude einen Preis zu erhalten und für die erledigte Arbeit anerkannt zu sein.

7. Wird es neue Spieler geben?

Es ist möglich, dass da noch was läuft, im Moment weiss ich nichts.

8. Dein Vertrag mit Liverpool besteht noch 2 Jahre? und danach?

Mein Vertrag mit Liverpool besteht noch 3 Jahre, im Moment nehme ich einen Tag nach dem andern, und man wird sehen.

9. Deine Freizeit, Deine Hobbies?

In Liverpool trainiere ich und gehe nach Hause. Mit dem Spielrythmus bleibe ich ruhig, ich habe nicht viel Freizeit.

10. Und die Züge, faszinieren sie Dich immer noch?

Klar ist es nicht mehr wie früher, es war ein Bubentraum, der ein bisschen in Hintergrund gerückt ist.

Danke für die Beantwortung der Fragen und im Namen der Swiss Branch wünsche ich Dir die bestmögliche Saison. 

01.11.2002 : Swiss Branch visits Stephane at Melwood

Wie geht es Stephane?

Es geht, ich fühle mich gut, ich habe noch Schmerzen am Bein, im Moment kann ich noch nicht laufen, man wird sehen wie es sich entwickelt. Sonntag begebe ich mich in die Schweiz zum Professor, der mich operierte für Tests durchzuführen. Die Verletzung erlaubt mir die Dinge anders zu sehen, ich habe mehr Freizeit. Ich kann Dinge tun, die ich nicht machen kann, wenn es alle 3 Tage ein Spiel gibt. Ich kann mit meiner Frau zum Beispiel längere Ausflüge unternehmen.

Wie sieht Dein Trainingsprogramm aus?

Ich habe mit dem Mannschaftsarzt ein spezielles Trainingsprogramm angepasst an meine Verletzung. (Physio, Turnen, Entspannungsübungen etc...).

Ist das neue Trainingszentrum Melwood fantastisch?

Vollkommen, wir haben Innen- und Aussenplätze, Schwimmbad, Restaurant etc. .... das ist top !

Wann denkst Du mit der Mannschaft wieder zu spielen? 

Ich hoffe bald, das hängt von der Heilung meiner Verletzung ab, in 3 bis 4 Wochen müsste sie geheilt sein, hoffe ich.

Gute Besserung für Stephane und wir freuen uns ihn bald wieder auf dem Feld aktiv zu sehen.

06.03.2003 : Henchoz: "Um seinen Anhängern eine Freude zu machen, bist du zu allem bereit."

England Am Tag nach dem Sieg von Liverpool im Ligapokal, spricht Stéphane Henchoz über seine Gefühle und Ziele, die noch zu erreichen sind.


Und sechs! „Ich habe noch keinen Schrank, um sie auszustellen, aber es ist wahr, dass sich die Trophäen häufen“, sagte Stéphane Henchoz, den Kopf noch voll mit Bildern vom „Millenium Stadion“ in Cardiff. Dort holte Liverpool am Sonntag zum 2. Mal den Worthington-Pokal. Eine Trophäe, die sich an den englischen Pokal, einen UEFA-Pokal, einen Superpokal von Europa und an den „Charity Shield“ anfügt, alle aus der historischen Saison 2001.

Stéphane Henchoz, was ist der Wert dieses Sieges?

Der Ligapokal ist weniger wichtig als der englische Pokal, aber es bleibt ein Titel, den die Engländer hoch schätzen. Die entscheidende Tatsache ist dies Mal, dass der Gegner Manchester hiess. Die Spiele Liverpool-Manchester sind immer etwas Besonderes. Dieser Sieg sichert uns eine Qualifikation für Europa, dies ist nicht zu vernachlässigen.

Ihr seid ein bisschen das schwarze Schaf für Manchester United...

Auf alle Fälle liegt uns diese Mannschaft gut. Seitdem ich für Liverpool spiele, habe ich nur einmal verlore, gegen ein Unentschieden und sechs Siege. Sonntag in Cardiff sind wir nicht auf irgendein Manchester getroffen. Vier Tage vorher hatten sie Juventus 3-0 in Turin geschlagen.

Gerade vor Halbzeit haben Sie einen Schuss von Scholes auf der Linie abgewehrt. Sie haben aus Zufriedenheit die Faust gemacht. Woran haben Sie gedacht?

Ich habe gefühlt, dass es ein wichtiger Augenblick war. Wir sind mit einem 1-0 Vorsprung in die Kabine gegangen. Es ist ein moralischer Vorteil für uns. Bei einem 1-1 ist es das Gegenteil: das Vertrauen ist nicht mehr auf unserer Seite, aber auf derer.

Sonntag in Cardiff, habt ihr die Saison gerettet?

Nein. Mit dem Gewinn des Worthington-Pokals haben wir uns das Minimus gesichert, aber die Saison ist noch lang, und wir haben andere Ziele. Es wird nicht einfach sein, die Saison als vierte zu beenden, eine Klassierung, die uns einen Platz in der Champions Ligue sichert. Wir werden noch auf unsere direkten Gegner Everton und Chelsea treffen. Wenn wir erfolgreich sind, können wir es schaffen.

Und es gibt den UEFA-Pokal...

Ja, mit Celtic Glasgow im Viertelfinal. Wir werden bis zum Ende gehen. Es bleiben uns also 2 Monate Wettkampf, in dem alles offen ist.

Der Sieg über Manchester, kann er als Auslöser dienen?

Auf alle Fälle gehört er zu jenen Siegen die Vertrauen schenken und eine Mannschaft neu motivieren für den letzten Teil der Saison. Wenn du Manchester United im Finale eines Wettbewerbes schlägt, ist es eine Leistung, die zu anderen Erfolgen führen kann, vorausgesetzt man bleibt auf dem Boden und verliert nicht das nächste Spiel. Für uns ist es Samstag gegen Bolton.

Kehren wir zurück zum Finale in Cardiff. Wie erlebt man solche Ereignisse?

Es ist jedesmal etwas anderes und aussergewöhnliches. Ich dachte im Mannschaftsbus daran, der die Mannschaft vom Hotel zum Stadium Millenium brachte. Die Strassen von Cardiff waren gefüllt mit dem Rot der Anhänger, die uns ermutigten, Zeichen freundschaftliche Zeichen machten und uns zeigten, dass sie mit unserem Sieg rechneten. In diesem Moment, gebe ich zu, kamen mir Tränen in die Augen.

Und danach?

Nachdem du all diese Leute gesehen hast, bist du bereit alles zu tun, um ihnen Freude zu machen, um diesen Pokal zu gewinnen, der ihnen Glück bereitet. Wenn ich meinen Fuss dazwischenhalten muss, um zu verhindern, dass der Gegner ein Tor schiesst, tue ich selbst, selbst auf das Risiko eines Beinbruchs. Und wenn tu gewonnen hast, gibt es andere unglaubliche Gefühle, andere unvergessliche Momente.

Eine andere schmerzhafte Verletzung

Seit einiger Zeit ist Stéphane Henchoz von neuem durch eine Verletzung behindert. Wegen dieser Verletzung wurde er vor 2 Wochen gegen Ende des Spiels in Auxerre ersetzt, und er hatte 3 Tage später in Birmingham für die Meisterschaft nicht gespielt. „Es ist an sich nicht schlimm, und die Operation ist ziemlich einfach, aber ich werde bis zum Ende der Saison durchhalten“. Gérard Houiller freut sich über das kämpferische Temparament von Stéphane Henchoz. Die 2 freien Tage, die der Mannschaft nach dem Erfolg von Cardiff zugesagt wurden, wird der Freiburger zu einem Besuch bei seinem behandelnden Arzt nutzen, um Bilanz zu ziehen.

20.05.2003 : "Ich hoffe fit zu sein um mit der Schweiz zu spielen"

Seine vierte Saison im Leibchen der Roten ist die schlechteste für Stephane Henchoz und Liverpool gewesen, ausgeschieden für die Champions League, die sein Hauptziel war.

Stephane Henchoz, muss man von einer missratenen Saison sprechen?

- Auf alle Fälle von einer schlechten Saison. Wir haben den Schaden mit dem Gewinn des Ligacups und einem Platz im UEFA-Cup begrenzt, aber Liverpool peilte Höheres an als dies. Persönlich ist es mit 2 Operationen, die mich die halbe Saison hinderten zu spielen, auch eine mühsame Saison gewesen.

Gérard Houiller sagt Sie haben dem LFC spürbar gefehlt und er einen hohen Preis für Ihre Abwesenheit gezahlt hat. Wie denken Sie über eine solche Aussage?

- Es bedeutet, dass er mich nicht einfach als eine Nummer betrachtet, und er schätzt was ich der Mannschaft bringen kann. Einerseits freut es mich, aber schlussendlich ändert es nicht viel an meiner Frustration so wenig gespielt zu haben. Im Fussball existierst Du nicht mehr, wenn du verletzt bist. Das Leben der Mannschaft geht weiter und du stehst etwas abseits. Es gibt natürlich die grossen Spiele, die du gerne bestreiten würdest aber es gibt auch diese Lust der Mannschaft zu helfen, wenn sie sich in Schwierigkeiten befindet. Oder, durch höhere Gewalt, ändert es sich in ein Gefühl der Machtlosigkeit. Das ist ehrlich aufwühlend.

Sie sind anfang März operiert worden. Wie weit sind Sie heute?

Ich hoffe, in 10 Tagen wieder 100 % trainieren zu können. Ich habe viel an meiner physischen Konditio trainiert, hauptsächlich mit dem Fahrrad, da es mir am meisten zusagte. Bei der Ausdauer habe ich nichts verloren, wie es mir der Test auf einem Laufband gezeigt hat, wo ich sehr präzise Vorgaben habe. Ich werde jetzt auf Geschwindigket und Kraft umsteigen. Wenn ich an den Sehnen und an den Waden während dieses Zeitabschnittes keine Schmerzen spüre, werde ich das Training mit der Nationalmannschaft wieder aufnehmen.

Warum?

Aus einem einfachen und guten Grund: ich hoffe, im Juni fit zu sein, um mit der Schweizer Mannschaft zu spielen. Während meiner Genesung hat Köbi Kuhn regelmässig meinen Zustand zur Kenntnis genommen, und wir haben diese Möglichkeit erwähnt. Ich werde das Maximum tun, um bereit zu sein für diese Zeit, wenn ich fühle, dass ich es bin, werde ich es ihm sagen. Es wird dann an ihm liegen zu wissen, ob er mich braucht und zu entscheiden mich aufzubieten oder nicht. Nach den Diskussionen, die wir geführt haben, zählte er gerne auf mich oder mindestens zu seinem Personal zählen zu können. Dies würde ihm eine zusätzliche Option bieten.

Ist das Ihr Ziel?

-Ja. Ich werde alles tun mit dem Ziel Anfang Juni bereit zu sein. Wenn ich keine Lust hätte für die beiden sehr wichtigen Spiele gegen Russland und Albanien mit der Schweizer Mannschaft zu sein, nähme ich nicht alle diese Anstrengungen auf mich, da Liverpool das Training erst am 7. Juli aufnimmt. Dies liesse mir mehr Zeit.

11.06.2003 : Ein Gefühl der Unzufriedenheit par Laurent Wirz

Das Jahr 2002-2003 ist für Liverpool und Stéphane Henchoz nicht so blendend gewesen, wie man es sich vorgestellt hatte. Der Freiburger, der geprägt durch 2 Verletzungen, eine schlechte Saison erlebte, versteckt beim Rückblick nicht ein Gefühl der Unzufriedenheit. 

Stéphane, wegen der 2 Verletzungen hast du die Hälfte der Meisterschaft verpasst, und ich denke, es ist nicht eine sehr angenehme Situation?

Ja, ich hätte natürlich gewünscht mehr zu spielen, aber Verletzungen gehören zum Beruf. Frustrierend ist es, 2 Verletzungen im selben Jahr zu erleiden. 2 mal musste ich den Genesungsprozess durchlaufen.

Welches war der schönste Moment der Saison?

Der Sieg gegen Manchester United im Final des Ligacups in Cardiff. Dies hat uns moralisch sehr entlastet, da es uns wenigstens einen Platz im UEFA-Cup gesichert hat. Abgesehen der ersten Monate, haben wir seit des Ausscheidens in der Champions League sonst nur Probleme gehabt. Wir haben es nicht geschafft, über die ganze Dauer Konstanz zu zeigen, und dies war wirklich hart. Weil bei Liverpool muss man gewinnen.

Ist diese Saison nur ein Zwischentief in der Entwicklung oder hat die aktuelle Mannschaft ihre Grenzen erreicht?

Die nächste Saison wird es zeigen. Sicherlich hat es gegenüber der letzten 3 Saisons, einen Rückschritt gegeben. Es ist besonders bedauerlich, nicht für die Champions League qualifiziert zu sein. Wenn wir wieder eine gute Saison hinlegen, ist es nur eine Klammer in der Entwicklung. Im gegenteiligen Fall, würde man sagen, dass es irgendwo ein Problem gibt. Auf alle Fälle ist es nicht denkbar eine zweite Saison so zu beenden, wie die letztjährige.

Wie erklärt sich die erlittene “Krise” dieses Winters?

Schwierig zu sagen. Während der 11 Spiele ohne Sieg, haben wir entweder unentschieden gespielt oder verloren. Es hat nie viel gefehlt, die Grenze zwischen Sieg und Niederlage ist sehr klein, Details sind entscheidend. Vielleicht haben wir auf dem Platz unbewusst nachgelassen.

Hat die Stimmung der Mannschaft unter dieser schlechten Serie und der Kritiken gelitten?

Die Spieler sind feinfühlig Kritik gegenüber, selbst wenn sie ungerechtfertigt ist, was oft der Fall ist. Es gab z.B. Einen grossen Druck auf Gérard Houiller: er hat zu uns offen davon gesprochen. Ich denke, die Mannschaft war entschlossen, das Maximum für ihn zu geben. Wenn man verliert oder unentschieden spielt, ist es für die Stimmung immer schlecht, es fehlt das Lächeln beim Training. Aber alle, Spieler und Personal, strengen sich an, dass die Stimmung gut bleibt. In diesem Fall, muss man nach vorne schauen, ohne sich zu bemitleiden.

Wenn man verletzt ist, welcher Art sind die Kontakte, die man mit seinen Mitspielern und dem Personal pflegt?

Tu spielst nicht und irgendwie bist du “tot” für die Mannschaft. Das Leben geht weiter, die Spieler bereiten sich auf die Spiele vor, und du bist ausserhalb dieses Alltagstrott. Es ist wichtig im Kopf bereit zu sein. Jeder hat seine Vorlieben. Ich für meinen Teil, verbringe viel Zeit in der Schweiz für die Operationen und Regenerierung, ich stand also ein bisschen abseits, was besser ist. Es wäre auf dem Platz noch unzufriedenstellender gewesen, ohne etwas tun zu können. Für die Heimspiele bin ich dann nach Liverpool zurückgekehrt.

Welches Eindruck würdest gerne bei den Anhängern von Liverpool hinterlassen, sobald Deine Karriere zu Ende geht?

Eines Spielers, der alles gibt, der das Maximum ausserhalb und auf dem Platz gibt, um voll für den Klub bereit zu sein.

L.W.

PS: diese Unterhaltung wurde am 15. Mai in St.-Blaise durchgeführt. Die wichtigsten Fragen wurden oben wiedergegeben. Eine Kopie der vollen Version kann bei Florian Thürler verlangt werden, indem man ihm eine Kassette schickt.

29.02.2004 : Ein kleiner Telefonanruf an Stéphane Henchoz!

Wie geht es Dir Stéphane?

Momentan geht es mir sehr gut, ich spiele seit Weihnachten und meine Verletzung ist Vergangenheit.

Wie ist die Bilanz der ersten Runde?

Klar wir sind natürlich sehr enttäuscht, wir hofften es liefe besser als jetzt, wir werden alles unternehmen, um den 4. Platz zu erreichen. Wir glauben daran und dies ist möglich, es wird sich zwischen uns und Newcastle entscheiden. In den 2 Cup-Wettbewerben werden wir versuchen so weit wie möglich zu kommen, im Fussball ist alles möglich, es wird sehr eng werden.

Und die Bilanz mit der Nationalmannschaft?

Wir sind zufrieden nach Portugal zu gehen, es bleiben noch einige Monate bis dahin, es ist noch relativ weit weg, und es können noch viele Dinge passieren, man muss für diese wichtigen Termine bereit sein, und wir hoffen ein gutes Resultat zu erreichen.

Und wie geht es Deiner Frau Catherine?

Catherine geht es sehr gut.

Habt Ihr Pläne für ein Kind, um die Familie zu erweitern?

Im Moment nicht, aber in einer nächster Zukunft schon.

Danke an Stéphane Henchoz und wir wünschen ihm vollen Erfolg!

L.W.

23.06.2004 : "Der Weg von Liverpool" : Stéphane Henchoz wie er ist

Mein Buch: Die Idee begann vor vier oder fünf Jahren, im Laufe eines Abends. Ich hatte Lust, Dinge zu sagen, aber es war noch nicht der Zeitpunkt. Ich musste zuerst einige Titel gewinnen, mich den 30 nähern, um mir zu sagen, es zu tun. Ich hoffe, die Leser werden meine Ehrlichkeit schätzen. Dass sie sich bewusst werden, wie das Leben eines Schweizer Fussbalprofis im Ausland ist. Und dass sie aufhören Kritiken zu schreiben, die verletzen können.

Das Buch enthält 142 Seiten, davon 32 Illustrationen auf Hochglanzpapier.

Preis: 39.-- + Fr. 5.-- Porto

Verfügbar in allen Buchhandlungen der Schweiz oder bei unserer Kontaktadresse.

15.11.2004 : Ein kleiner Telefonanruf an Stéphane Henchoz!

Wie geht es Dir Stephan? (Telefon von Biel)

Na ja, du siehst, nicht sehr gut, das ist Fussball, es gibt Entscheidungen, der Trainer hat entschieden, es ist so.

Wie sind die Trainings mit dem Trainer?

Wir arbeiten viel an der Kondition und Taktik mit stärkerer Betonung auf Taktik.

Sind die Trainings anders als mit G. Houiller?

Es ist ungefähr dasselbe, wir trainieren mehr die Taktik mit Herrn Benitez.

Wie gut sind die Chancen für Liverpool in der Meisterschaft diese Saison?

Wir müssen die Meisterschaft unter den ersten 4 beenden. Für die Champinons League ist alles noch offen, aber es wird lang und schwierig.

Welches sind deine Ziele diese Saison?

Na ja, wie du siehst, geht es in erster Linie darum zu spielen. Man wird bis Dezember abwarten müssen, Januar mit mercato. Ich bin in Kontakt mit 5 ? 6 Klubs. Man wird sehen müssen, wie es läuft.

Wie geht es deiner Ehefrau Catherine?

Catherine ist im siebten Monat schwanger, alles geht sehr gut, wir sind sehr zufrieden, es ist eine grosse Freude, wir freuen uns.

Danke Stephan für dein telefonisches Interview, Swiss Branch wünscht dir alles Gute und den verdienten Erfolg. Bis zum nächstenmal !